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P. Reuter:
SPRINGER LEXIKON DIAGNOSE & THERAPIE
Springer-Verlag, Heidelberg 2006. 1.798 S., 2.250 Abb. u. Tab., € 24,95
ISBN: 3-540-26000-5

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Wer eine zeit- und situations-angepasste Medizin betreiben will, steht ständig unter Informationsdruck. Das ist nicht stress-frei. Dafür ist das Informations-Angebot so breit und gezielt zugleich, aktuell und praxis-relevant wie nie zuvor. Im Grunde eine effektive Ausgangslage für den Arzt und eine erfreuliche für den Patienten.

Woher aber bekommt man möglichst rasche und fundierte Fach-Informationen? Sicher immer häufiger auch aus dem Internet. Wer seinen PC auf dem Schreibtisch hat, ist erstaunlich schnell bedient. Das gilt vor allem für den Laien. Das, was man dort erfahren kann, vermag auch manchen Arzt in Verlegenheit zu bringen. Diese kritische Situation wird immer häufiger, hört man. Für den Arzt selber ist der rasche Internet-Zugriff ebenfalls ein Fortschritt, zumindest aber bequem. Und was das Standard-Wissen anbelangt, mit dem er ggf. durch seine internet-routinierten Patienten konfrontiert wird, auch durchaus ausreichend (wenigstens in der Mehrzahl der Fälle, besonders dann, wenn eine vertrauenswürdige Person oder Institution dahinter steht). Sicher kann er aber bezüglich dieser Voraussetzungen leider nicht sein. Das ist der eine Haken. Der andere ist die „handliche“ Verfügbarkeit. Man kann über diese „historische Einstellung“ natürlich schmunzeln, sie wird auch nur selten artikuliert – aber häufig als solche empfunden. Oder kurz: Ein Buch in der Hand ist etwas anderes als ein Blick auf den Bildschirm.

Außerdem ist das Fachbuch eine sichere Autoren- und Quellen-Angelegenheit. Man weiß, mit wem man es – absolut verlässlich – zu tun hat; dafür verbürgen sich der Verlag und seine Lektoren sowie die Experten-Autoren. Mit anderen Worten: Ein Buch bleibt ein Buch und ein Lehrbuch bzw. Lexikon bleibt allemal ein solches, trotz elektronischer Konkurrenz.

Und hier tut sich ständig etwas, und zwar in einem Umfang und vor allem inhaltlich, wie man es sich früher kaum vorzustellen wagte (s. o.). Ein gutes Beispiel dafür sind die Springer-Lexika und -Lehrbücher, von den spezifischen Fachbüchern ganz zu schweigen. Und eines der jüngsten und eindrucksvollsten Produkte dieser Bemühungen ist das Springer-Lexikon Diagnose & Therapie mit 12.500 Stichwörtern auf über 1.850 Seiten, mit 2.250 vierfarbigen Abbildungen und Tabellen, mit 121 Essays (eine relativ neue, aber nicht nur informations-dichte, sondern auch lese-freundliche Form der Wissensvermittlung) von insgesamt über 140 Fachautoren aus allen medizinischen Bereichen. Oder wie es der Herausgeber P. Reuter und der Verlag kurz und bündig formulieren: Medizin zum Begreifen nah.

Das Lexikon ist nicht billig, aber preiswert, das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Es enthält die häufigsten bzw. wichtigsten Erkrankungen und Symptome, Diagnose- und Therapie-Methoden sowie Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen in Klinik- und Praxis-Alltag. Auch der Informations-Pfad ist eingängig: vom Symptom über die Verdachtsdiagnose bis hin zur End-Diagnose und Therapie-Empfehlung. In der Tat: Das Lexikon schließt die Lücke zwischen studien-bezogenen Lehrbüchern und spezialisierten Fachbüchern.

Auch die Informations-Strategie ist hilfreich: Der ICD-10-Index, d. h. die klinisch-diagnos­tischen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) enthält alle wichtigen Termini, der A-Z-Lexikon-Teil umfasst die tausenden von Stichwörtern und die über hundert Essays. Im Anhang: Normalwert-Tabellen, Abkürzungs- und Quellenverzeichnis.

Die Medizin ist schwieriger und leichter zugleich geworden. Schwieriger durch die Fülle vielschichtiger Probleme (nebenbei nicht nur körperlich, seelisch, psychosozial, auch administrativ und juristisch). Leichter durch ein Informations-Angebot, das inhaltlich wie formal kaum perfekter gestaltet werden könnte. Eines der herausragendsten Beispiele deutscher Sprache ist dieses Lexikon (VF).

Bei allen Ausführungen handelt es sich um allgemeine Hinweise.
Bei persönlichen Anliegen fragen Sie bitte Ihren Arzt.
Beachten Sie deshalb bitte auch unseren Haftungsausschluss (s. Impressum).