Prof. Dr. med. Volker Faust Psychosoziale Gesundheit von Angst bis Zwang Seelische Störungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln |
A. Reitz:
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Penis-Größe „Gewöhnlich beginnt ein Kapitel über den Penis so: „Der Penis ist ein mystisches Organ und von jeher ein Symbol männlicher Macht und Potenz“. Wir hingegen beginnen mit einem banalen Thema, der Penis-Größe, und räumen gleich mit einem angeblichen Erfahrungswert auf, wonach es eine Korrelation zwischen der Nasen- und der Penis-Länge gibt. Die gibt es erwiesenermaßen nicht“. |
Dieses erste Groß-Kapitel informiert dann über Normalwerte, Frauen und Penisgröße (spannend!), Penishaut, Vorhaut, Schwellkörper und erektiles Gewebe einschließlich Nerven; ferner das weite Spektrum der Erektionen und schließlich die Erektionsstörungen (weit verbreitet, viele Ursachen, z. B. bestimmte Sportarten, also letztlich kontraproduktiv); aber auch durch Medikamente, Rauchen, Alkohol, Rauschdrogen u. a. Und was kann man tun? An erster Stelle die inzwischen weit verbreiteten (und per Zufall entdeckten) Phosphodiesterase-Typ-5-Hemmstoffe (jeder kennt die Namen und inzwischen sogar die raffinierte Werbung außerhalb medizinischer Fach-Publikationen); dann aber auch die früher praktizierten Hilfen (von der Penisprothese bis zur Vakuumpumpe). Vorsicht bei Penis-Notfällen (Dauererektion, Penisbruch), Finger weg von suspekten Verlängerungsverfahren u. a.
Hat das erste Kapitel trotz aller Bedeutsamkeit auch reichlich Unterhaltungswert, wird es bei den sexuell übertragbaren Krankheiten schon ernster: Gonorrhoe, Syphilis, Clamydien-Infektion, Papillomaviren und schließlich AIDS. Auch in den Kapiteln Fruchtbarkeit, Hoden-Notfälle (z. B. Hoden-Torsion, Hoden-Tumoren u. a.) und vor allem Prostata (gefährliche Tabu-Zone) geht es nicht mehr ganz so unterhaltsam zu. Jetzt droht nun wirklich Gefahr um die Männer-Gesundheit bis hin zum rechtzeitigen Erkennen, Eingreifen, Verhindern, Vorbeugen.
Am Schluss die Männergesundheit im Alter: „Im Prinzip altert jeder Mann vom Tage seiner Geburt an, nur fällt es den meisten Männern erst jenseits der 30 auf“. Beginnt also das Altern bereits in den „besten Jahren“? Gewiss, und der Autor spart nicht an Beispielen, die sich jenseits des 40. Lebensjahres häufen. Das kann man zwar eine zeitlang (über-)kompensieren – doch die Natur wartet nicht, das Altern fordert seinen Tribut. Kann man auch hier etwas tun? Ja, die Anti-Aging-Industrie ist rührig. Früher war es der allseits belachte „Jung-Brunnen“, heute sind es die Hormone, denen man spätestens im 3. Lebensalter noch einmal auf die Sprünge helfen will. Auch hier bleibt der Autor freundlich, aber deutlich: Möglichkeiten, Grenzen, Gefahren.
Wer sich bis hierher durchgearbeitet hat, ist nicht unbedingt glücklicher geworden – aber informierter, auf jeden Fall weiß er jetzt, wo er über das besagte Stichwortverzeichnis zu den entscheidenden Erkenntnissen kommen kann, für sich und sein männliches Umfeld (wobei es typischerweise vor allem die Ehefrauen und verantwortungsbewussten Partnerinnen sind, die bei entsprechenden Verdachtsmomenten eine urologische Konsultation anmahnen).
Privatdozent Dr. A. Reitz schließt deshalb sein empfehlenswertes Buch mit dem Satz: „Ich möchte Ihnen zum Ende ans Herz legen, auch für Ihren eigenen Körper die Verantwortung zu übernehmen, so wie Sie es ganz selbstverständlich für Ihre Familie und im Job tun“. Oder kurz: Wer erfolgreich sein und bleiben will, muss für eine reibungslose Struktur und Funktion sorgen. Und hier ist die Nummer 1 die Gesundheit. Denn wie sagte schon der Philosoph Artur Schopenhauer: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“. Wie wahr. Beginnen wir mit uns selber (VF).
Bei allen Ausführungen handelt es sich um allgemeine Hinweise.
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